Tagungshaus
Die US-amerikanische Präsidentschaftswahl hält alle in Atem, doch auch wenn alle Stimmen ausgezählt sind und der Wahlsieger feststeht, das wesentliche Problem der USA liegt viel tiefer: Die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft.
Obwohl Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, bekleiden sie lediglich knapp ein Viertel der politischen Ämter.
Darum haben Brandenburg und Thüringen Paritätsgesetze verabschiedet, die nun jedoch von den Landesverfassungsgerichten gekippt wurden. Gut so, weil sie verfassungswidrig sind und nicht die Ursachen der fehlenden Parität bekämpfen. Robert Kläsener, Fachbereichsleiter Politische Bildung, kommentiert im StandPUNKT
Die Debatte um eine Studie zu Rechtsextremismus in der Polizei wird kontrovers diskutiert. Dr. Andreas Fisch erinnert daran, dass schon das staatliche Gewaltmonopol und die existenzielle Bedeutung hoheitlicher Aufgaben eine besondere Treue zum Grundgesetz erfordern und ruft eine schockierende Erfahrung vom G8-Gipfel in Genua in Erinnerung, die aufzeigt, was passieren kann, wenn Polizisten menschenverachtend agieren.
Entscheidungen, die auf "Sachzwänge" und "Wirtschaftlichkeit" basieren, gibt es auch in kirchlichen Verwaltungen. Das gilt auch für Arbeitsverhältnisse. "Outsourcen" ist die neue Devise. Es gehört aber zum Wesen des Christseins und damit auch des Wirtschaftens von Christen, Alternativen zu den Spielregeln der freien Wirtschaft zu entwickeln. Verträgt sich die Tendenz zum "Outsourcen" mit der "Dienstgemeinschaft" für den kirchlichen Sendungsauftrag? Unser Fachbereichsleiter für die Mitarbeitervertretungen, Burkhard Becker, mit dem Standpunkt.
Die Enzyklika "Fratelli tutti" (Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft) von Papst Franziskus plädiert für eine glaubens- und grenzüberschreitende Sozialutopie. Aus der Erfahrung der Verwundbarkeit - besonders tiefgehend in der Zeit der Corona-Krise - reift die Einsicht, dass jetzt die Stunde gekommen ist, um "von einer einzigen Menschheit zu träumen", die nationale und Einzelinteressen überwindet. In der Enzyklika zeigt sich aber auch eine Weltkirche von Weltformat, die religiöse und weltanschaulich vielfältige Stimmen in sich trägt, die Liebe Gottes für jeden Menschen anerkennt und an die Gleichheit und Geschwisterlichkeit aller Menschen erinnert, kommentiert Direktor Prälat Dr. Klasvogt im Standpunkt.
Seit Wochen ringen Arbeitsminister Hubertus Heil und Entwicklungsminister Gerd Müller mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier um die Verabschiedung der Eckpunkte für das geplante Lieferkettengesetz im Bundeskabinett. „Wirtschaftlicher Druck“ und Menschenrechte werden gegeneinander ausgespielt schreibt Markus Wagner im sozialethischen Kommentar. Dabei haben die Unternehmen durch ein Lieferkettengesetz auch Vorteile.
Die Covid-19-Pandemie trifft die Wirtschaft stark und hat enthüllt, wie anfällig unser derzeitiges ökonomisches System ist. Gleichzeitig hat die Pandemie gezeigt, dass radikale Veränderungen möglich sind: Zeigt sich hier die Chance für einen klimapolitischen Aufbruch und ein damit verbundener nachhaltiger Systemwechsel? Charlotte Bachmairs Standpunkt zu den gegenwärtigen Potenzialen eines wirtschaftlichen Systemwechsels.
Hohe Anforderungen an Studierende seitens der Unternehmen und eine Gesellschaft, die diesen Leistungsdruck fördert. Das soziale Engagement bleibt auf der Strecke, damit für die Wirtschaft top ausgebildete Arbeitnehmer*innen bereitstehen. Das kann nicht Ziel unserer solidarischen und demokratischen Gesellschaft sein! Anna-Christina Beikers Standpunkt zu den Bildungs-Anforderungen an Studierende.
Am 13. September sind Kommunalwahlen in NRW, im nächsten Jahr Bundestagswahlen. Dann werden die Volksvertretungen gewählt, die maßgeblichen politischen Einfluss auf unser Leben haben. Doch werden die Interessen der Bevölkerung tatsächlich umfassend repräsentiert? Fehlt nicht die Stimme der Kinder und Jugendlichen, die am längsten die Folgen politischer Entscheidungen zu schultern haben? Dr. Andreas Fisch argumentiert für eine Herabsetzung des Wahlalters.