27.05.2021

Solidarität sollte nicht bei der Wahl des Impfstoffs aufhören!

Die Impfkampagne der Bundesregierung nimmt endlich an Fahrt auf. Teilweise werden über eine Millionen Dosen am Tag verimpft. Der Erfolg ist auch den Hausarztpraxen zu verdanken, die seit Anfang April impfen dürfen. Nun berichten zahlreiche Hausärzte von Diskussionen mit Patient*innen über 60, die darauf bestehen mit einem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer oder Moderna geimpft zu werden, obwohl es dafür keine medizinische Notwendigkeit gibt. Ein Egoismus, der seinesgleichen sucht!

Mehr als ein Jahr haben insbesondere die jungen Bevölkerungsteile viele Einschränkungen auf sich genommen, um die älteren und vulnerablen Menschen zu schützen. Nun wäre es an der Zeit, dass letztere etwas zurückgeben. Sie sollten sich solidarisch zeigen, indem sie sich mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca impfen lassen und nicht auf den mRNA-Impfstoff bestehen.

Nachdem die ständige Impfkommission (Stiko) diesen zuerst nur für unter 60-Jährige empfohlen hatte, da die Datenlage für über 60-Jährige nicht ausreichend war, wird der Impfstoff nun ausdrücklich für Menschen über 60 Jahre empfohlen. Denn im Gegensatz zu über 60-Jährigen besteht insbesondere bei jüngeren Frauen die Gefahr seltener Hirnvenenthrombosen.

Bevor die junge Bevölkerung also unnötig länger auf einen Impftermin mit einem mRNA-Impfstoff warten oder gesundheitliche Risiken eingehen muss, sollten die älteren der ersten drei Prioritätsgruppen sich solidarisch verhalten und sich mit den Vektorimpfstoffen impfen lassen. Nur so erreichen wir möglichst bald einen umfassenden Impfschutz der Bevölkerung und alle können ihre Grundrechte zurückerlangen. Das wäre ein Zeichen wahrer Solidarität.