24.07.2020

„Mensch Freddy!“

„Mensch Freddy!“ – Zugegeben, es ist nicht der typische Polizeibeamte, wenn der bullige Tatort-Kommissar mit seinem Faible für Maßanzüge und alte Autos mal wieder auf Verbrecherjagd ist, so urig und knurrig, aber doch irgendwie liebenswürdig. Natürlich bedienen unsere Fernsehkommissare liebgewordene Klischees, und es ist fraglich, ob man in den Polizeipräsidien über jeden Auftritt von Ballauf, Schenk und Co. glücklich ist. Aber eines kommt auf jeden Fall rüber: sie sind menschlich, unsere Ordnungshüter*innen, im TV ebenso wie im richtigen Leben.

Das vergisst man manchmal, wenn Beamt*innen in Uniform die Ausweispapiere sehen wollen, wenn sie vor Fußballstadien Stellung beziehen oder Demonstrationen absichern, wenn sie angepöbelt werden oder auch selbst aus der Rolle fallen; und wo immer sich auch bei der Polizei rechtsextreme Tendenzen zeigen, müssen sie verfolgt werden.

Aber wenn es ernst wird, kann man sich auf sie verlassen. Das ist kein Klischee. Das wusste auch die taz-Redaktion, als sie die Berliner Polizei um ein Sicherheitsgespräch bat, nachdem eine ihrer Kolumnist*innen die Polizei am liebsten abgeschafft und auf den Müll gewünscht hätte. Nicht gerade schön, was Polizist*innen da über sich ergehen lassen müssen - im Namen der Pressefreiheit. Aber wenn es drauf ankommt, dann sind sie da, zu unserem Schutz, für unsere Sicherheit. Ohne Ressentiments oder Verbitterung. Professionell. Menschen, auf die man sich verlassen kann - eben weil sie Polizist*innen sind. Chapeau!

Dr. Peter Klasvogt