Jugendsoziales Engagement in Europa

„Europa eine Seele geben“ – gemäß dieser Aufforderung des ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Jacques Delors arbeitet die Kommende Dortmund in ihrer jugendsozialen Bildungsarbeit mit Partner:innen in Mittel-, Südost- und Osteuropa zusammen. Auf diese Weise leistet sie einen Beitrag zur gemeinsamen Suche nach Wegen zu einer gerechteren Gesellschaft in den Heimatländern der Jugendlichen und zur Vernetzung kirchlicher Akteur:innen zwischen Ost und West: damit Europa wieder lernt „auf beiden Lungenflügeln zu atmen.“ (Papst Johannes Paul II.)

Gerade angesichts populistischer Parolen und wirtschaftlicher Ungleichheit in Europa ist es von zentraler Bedeutung, dass sich Menschen mit einer dialogischen Grundhaltung für das Gemeinwohl einsetzen und an der gesellschaftlichen Gestaltung aktiv mitwirken. Weltanschauliche, politische oder religiöse Differenzen müssen dabei nicht einen gemeinsamen Einsatz für das Gute verhindern. Daher ermutigen wir gerade Jugendliche dazu, sich mit der Perspektive von Benachteiligten und Ausgegrenzten vertraut zu machen und dies als Ausgangspunkt für den werteorientierten, erfahrungsbasierten sozialethischen Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“ zu nehmen.

Im Rahmen der gemeinsamen Arbeit mit verschiedenen, internationalen Partner:innen führt die Kommende Dortmund neben jugendsozialen Projektwochen für Schüler:innen auch internationale Vernetzungsveranstaltungen und gemeinsame Fortbildungen durch.

In Projekten werden methodische Ansätze weiterentwickelt und neue Perspektiven für nachhaltiges Engagement junger Menschen aufgezeigt. Außerdem engagiert sich die Kommende Dortmund mit ihrem Fachbereich „Jugendsoziales Engagement in Europa“ auch in nationalen und internationalen Netzwerken für partizipative, europäische Jugendbildungsarbeit.

Die Angebote des Fachbereichs haben gemeinsam, soziales Engagement erlebbar zu machen, zum Leben von Gemeinschaft zu inspirieren und Reflexion wie Spiritualität zu fördern.

  • Soziales Engagement: Einer sozialethischen Leitfrage folgend, wird in Abstimmung mit den internationalen Koordinator:innen ein gemeinsamer Themenschwerpunkt für jede einzelne Veranstaltung festgelegt. Praktisch äußert sich das im Kontakt und Austausch mit den Betroffenen vor Ort: zum Beispiel im Einsatz für Menschen mit Behinderung in Kroatien, vereinsamten älteren Menschen in Polen oder der Begegnung mit Kindern und Jugendlichen aus der Roma-Minderheit in Rumänien.
  • Gemeinschaft leben: Den zweiten Grundpfeiler bilden die Gemeinschaft der Teilnehmer:innen und das europäische Netzwerk. Neben dem Austausch mit den Betroffenen vor Ort wird auch ein hoher Wert auf die Gemeinschaft der Jugendlichen untereinander gelegt. Dazu werden bei Veranstaltungen erlebnispädagogische Übungen eingesetzt. Zudem gibt es im Netzwerk regelmäßige, auch digitale Austausch- und Community-Building-Angebote.
  • Reflexion und Spiritualität: Den Jugendlichen und Projektmitarbeiter:innen wird eine geistlichen Reflexion der Erfahrungen angeboten. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und der katholischen Soziallehre können die Jugendlichen so ein tragfähiges Fundament für ihren Einsatz für sozial benachteiligte Menschen entwickeln.

In seiner Arbeit kooperiert der Fachbereich mit Projektpartner:innen in Mittel-, Südost- und Osteuropa und insbesondere mit der internationalen Stiftung „socioMovens. Giving Europe a Soul“.