Forum Sozialethik 2020 "Alles, was (ge)recht ist?"

Die Auseinandersetzung darüber, ob und inwiefern Recht gerecht ist und sein soll, ist im Wesentlichen eine ethische. Sie stellt vor die Herausforderung, Gerechtigkeit für das geltende Recht zu begründen.

Auf globaler Ebene führt vor allem der Migrationsdiskurs die Grenzen des Rechts vor Augen, indem gerechtes Recht für faktisch Rechtslose einklagt wird. Mit dieser grundsätzlichen Rechtskritik im Namen der Gerechtigkeit wird die Notwendigkeit einer neuen Verhältnisbestimmung zwischen Recht und Gerechtigkeit deutlich.
Vor allem in den immer öfter auftretenden öffentlichen Diskursen über verschiedene gesellschaftspolitische Leitbilder und Gerechtigkeitskonzeptionen treten dabei verschiedene Orientierungspunkte zur sozialethischen Verhältnisbestimmung zutage. Beispielhaft stehen dafür die Fragen nach der Gerechtigkeit im Sozialrecht, im internationalen Recht sowie im Rechtsvollzug. Diese an Gerechtigkeitsfragen aufbrechenden Problematiken des Rechts weisen die Schwächen der ihnen zugrundeliegenden Ge-rechtigkeitskonzeptionen und ihrer praktischen Umsetzungen aus und geben Anlass zur sozialethischen Betrachtung.
Abschließend ist zu erörtern, wie das darin sichtbar werdende Spannungsverhältnis zwischen Gerechtigkeit und Recht auf einer christlich-sozialethischen Basis gestaltet werden kann. Können am Ende Recht und Gerechtigkeit doch wieder zur Deckung gebracht werden und wie muss dieses aus sozialethischer Sicht begründet werden?
Das Spannungsfeld rund um diese Fragen zum Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit will das Forum Sozialethik in diesem Jahr ausloten.

Das Seminar richtet sich an Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen der Christlichen Sozialethik und benachbarter Disziplinen.

Ihre Gesprächspartner*innen sind:
  • Alexandra Janda