Tagungshaus
Am Donnerstag, 20. November 2025, fand am römisch-katholischen Theologischen Institut Sfântul Iosif in Iași (Rumänien) ein Symposium unter dem Titel „Allianz für ein menschenwürdiges Leben im heutigen Europa“ statt. Prälat Dr. Peter Klasvogt, Erzbischöflicher Beauftragter für die ganzheitliche menschliche Entwicklung in Mittel- und Osteuropa, sowie die Vorstandsvorsitzende der Stiftung socioMovens, Claudia Schwarz, waren von der Kommende Dortmund als Referierende nach Iasi gereist.
Die Vorträge spannten einen weiten Bogen von aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen über die Entstehung und Visionen der Sozialakademie und von socioMovens bis hin zu grundlegenden Fragen nach der Zukunft Europas und der Würde des menschlichen Lebens.
Die neue industrielle Revolution – Künstliche Intelligenz
Im ersten Teil widmete sich Pr. Dr. Gabriel-Iulian Robu, Kanzler des Bistums Iași und selbst Absolvent der Sozialakademie, der Rolle der Künstlichen Intelligenz in der heutigen Welt. Unter der leitenden Frage „Wer wollen wir sein?“ betonte er sowohl die Chancen einer verantwortungsvoll eingesetzten KI – im Einklang mit der Soziallehre von Papst Franziskus – als auch die Risiken von Missbrauch und ethischen Fehlentwicklungen. Moderne technische Mittel müssten, so Robu, dazu beitragen, Brücken statt Mauern zu bauen.
Vision, Mission und Ausblick
Im zweiten Teil stellten Prälat Dr. Peter Klasvogt und Claudia Schwarz die Allianz für ein menschenwürdiges Europa vor, die 2024 im Rahmen einer Konferenz von Alumni der Sozialakademie gegründet wurde. Unter den Leitfragen "Wofür leben wir?" und "Woraus leben wir" stellten sie dar, wie die katholische Soziallehre als Basis einer gerechteren Gesellschaft und menschenwürdigeren Welt dienen kann.
Gleichzeitig stellten die Referierenden die Ziele der Sozialakademie vor und zogen Bilanz über die wichtigsten Errungenschaften der vergangenen Akademien. Dabei gewährten sie persönliche Einblicke in Herausforderungen und Höhepunkte der Projektarbeit.
SocioMovens – Europa eine Seele geben
Der abschließende Teil des Symposiums wurde erneut von Klasvogt und Schwarz gestaltet. Sie stellten die Entstehungsgeschichte und Wirkungsweise der europäischen Jugendbewegung socioMovens vor. Was einst als kleines Projekt begann, hat sich heute zu einem international verankerten Netzwerk entwickelt, das Jahr für Jahr junge Menschen aus vielen Ländern Europas miteinander verbindet – getragen von Spiritualität, Solidarität und Gemeinschaft.
Große Freude löste die Ankündigung aus, dass socioMovens im Jahr 2026 mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet wird – eine bedeutende Anerkennung für das Engagement des Netzwerks für Frieden, Solidarität und eine lebendige europäische Zivilgesellschaft.
Eindrucksvoll berichteten zudem zwei ehemalige Teilnehmer der ersten Generation der Sozialakademien, Emil Alin Irimiciuc und Macedon V. Hiticas aus der Diözese Timișoara, von ihren persönlichen Erfahrungen und dem prägenden Gemeinschaftsgeist, der sie bis heute begleitet.
Ein starkes Zeichen europäischer Verbundenheit
Die Tagung in Iași hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit, gemeinsames Lernen und eine klare Vision für die Würde des menschlichen Lebens in Europa sind. Die Kommende Dortmund wird diese Arbeit auch 2026 in zahlreichen Projekten, insbesondere der Stiftung socioMovens fortsetzten.