Tagungshaus
Im Rahmen des Kommende-Forums diskutierten Dr. Claudia Lücking-Michel MdB a.D. (AGIAMONDO / Justitia et Pax) und Dr. Wolfgang Schirmer (Rheinmetall / Universität der Bundeswehr) aktuelle Fragen von Frieden, Sicherheit und Rüstungspolitik.
„Das eine tun, ohne das andere zu lassen.“ – dieser Satz fiel mit Blick auf die ethischen Ansprüche auf Frieden ebenso wie auf Schutz mehrfach. Am 30. Juni diskutierten die knapp achtzig Teilnehmenden des Kommende-Forums dennoch intensiv miteinander. Bereits in den Eingangsstatements der beiden Gäste des Abends wurde deutlich, aus welchen unterschiedlichen Richtungen die beiden kamen: Dr. Schirmer erinnerte sich noch daran, wie er seinen Eid als Wehrdienstleistender überzeugt leistete, während Dr. Lücking-Michel zur gleichen Zeit gegen den NATO-Doppelbeschluss protestierte und in ihrem Freundeskreis Wehrdienstverweigerung und -untauglichkeit große Themen waren.
In der folgenden Diskussion spielten auch die Friedensaufrufe von Papst Leo XIV. und das Friedenswort der deutschen Bischöfe „Friede diesem Haus“ insbesondere unter der Dimension von gerechtem Frieden, der mehr als ein Waffenstillstand sein müsse, eine Rolle. In Verbindung mit dem gerechten Frieden wurde dann jedoch auch die Frage in den Blick genommen, was demokratische Staaten tun können um sich und internationale Partner militärisch schützen und verteidigen zu können. Während das Podium darin übereinstimmte, dass die aktuellen militärischen Fähigkeiten und die Produktion von Militärgütern angesichts zunehmender Bedrohungen nicht ausreichend seien, blieben gleichzeitig einige kritische Punkte offen: Wie kann verhindert werden, dass erhöhte Rüstungsausgaben zulasten sozialer Investitionen gehen und den gesellschaftlichen Zusammenhang schwächen? Wie kann politisch sichergestellt werden, das nicht wie aktuell zu beobachten erhöhte Militärausgaben mit der Kürzung finanzieller Mittel für Humanitäre Hilfe, Friedens- und Entwicklungsarbeit einhergehen? Die Gespräche hierzu wurden im Anschluss an den offiziellen Veranstaltungsteil bei einem kleinen Empfang fortgesetzt.
Das Kommende-Forum wurde erstmals in Kooperation mit der Regionalgruppe Ruhr der Altcusanerinnen und Altcusaner durchgeführt. Wir bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit und freuen uns auf den nächsten gemeinsamen Termin vrrs. im Herbst.