Tagungshaus
Der neue k•punkt Braucht Demokratie Kirche? ist erschienen.
Sie können sich unser Magazin hier herunterladen.
Die vergangenen Ausgaben finden Sie wie immer auf unserer Unterseite zum k•punkt.
Direktor Detlef Herbers schreibt im neuen Geleitwort:
Mitten in den Redaktionsschluss dieser Ausgabe fiel die überraschende Nachricht und ehrenvolle Anerkennung unserer Arbeit: Unsere Initiative „socioMovens – Giving Europe a Soul“ wird mit dem Internationalen Jugendpreis des Westfälischen Friedens 2026 ausgezeichnet. Gewürdigt werden unsere „herausragenden Jugendprojekte, die sich für Frieden, Verantwortung und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.“ Eine großartige Auszeichnung insbesondere für unseren langjährigen Direktor Prälat Dr. Peter Klasvogt, der dieses Engagement initiiert hat und mit großem Einsatz der Motor der dynamischen Entwicklung von socioMovens ist. Sie ist auch eine große Bestätigung für unsere Kolleg:innen, die klug und mit Herzblut die Arbeit von socioMovens „machen“ – und auch für die „Ehrenamtlichen“ und Sponsoren, die socioMovens sowohl beratend unterstützen als auch finanziell fördern.
Die Preisverleihung im historischen Rathaus Münster findet im kommenden Jahr statt. An dieser Stelle verweise ich zur aktuellen Arbeit von socioMovens auf die Seiten 6 und 7 dieses Magazins und auf die Homepage unseres Sozialinstituts.
WÜRDE DES MENSCHEN UNANTASTBAR
Unsere Initiative socioMovens setzt sich für ein geeintes, soziales Europa ein. Sie möchte junge Menschen für ein lebendiges Europa begeistern und für das soziale Engagement in ihrem Alltag ermutigen – ein Engagement, das von einer inneren Akzeptanz, Überzeugung und Verpflichtung getragen ist. Dafür steht das alte Wort „Seele“ – der innere Antrieb meines Lebens. Europa eine Seele geben meint also, dafür zu leben, dass Europa entscheidend mehr und anders ist als ein Bürokratiemonster oder ein Wirtschaftsraum; mehr als ein Kompromiss vermeintlich nationaler Interessen.
Die europäischen Werte gründen auf die unbedingte Würde des Menschen: Jede, Jeder und Alle mit universaler Geltung. Sie verpflichten aus historischer Verantwortung auf die Menschenrechte, ein solidarisches Miteinander und darum auf die Demokratie. Nur in einer demokratischen Verfassung wird die Balance von individuellem Wohl und Gemeinwohl gesichert. Das ist europäisches Denken, das ist auch die Seele unseres Grundgesetzes.
Die Demokratie ist in Gefahr. Wir erleben es in unserem Land. Wir sehen es bei unseren europäischen Nachbarn. Und damit wird auch die europäische Idee, wird die Geltung der universalen Menschenwürde in Frage gestellt. Diejenigen, die einseitig in großen Gesten die individuelle Freiheit betonen, verschleiern dabei, dass sie dem Recht des Stärkeren, eigenen oder nationalen Interessen das Wort reden. Freiheit ist immer die Freiheit des anderen. Sie ist soziale, kollektive Freiheit, ansonsten verkommt sie zur Willkür. Das Gemeinwohl misst sich anhand des Ausmaßes von Armut und Diskriminierung, im eigenen Land und grenzüberschreitend global als Weltgemeinwohl.
Die Sorgen um die unantastbare Menschenwürde und die Demokratie prägten auch unsere Arbeit im vergangenen Jahr. Dieser K·PUNKT berichtet davon in unterschiedlicher Weise in Auszügen aus unserem vielfältigen Angebot als katholisches Sozialinstitut. Die Herausforderung unserer Gegenwart drängt: zu verhindern, dass das „Sickergift der AfD“ (Karl-Rudolf Korte) und des Rechtspopulismus schleichend unsere gesellschaftliche Mitte narkotisiert.