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The Conference House
Der Jugendpreis des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens 2026 geht an die Organisation „socioMovens. Giving Europe a Soul“. Das Jugendnetzwerk mit Wurzeln in Mittel- und Osteuropa fördert soziales Engagement, europäische Verständigung und eine werteorientierte Jugendkultur. In internationalen Jugendcamps und Projekten vermittelt socioMovens den Geist eines solidarischen, friedlichen Europas – ganz im Sinne des Westfälischen Friedens von 1648.
„Die Organisation socioMovens verleiht Europa eine Seele“, sagt Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe. Mit diesem Appell von Jacques Delors hat die Organisation ein Motto, unter dem seit 2013 zahlreiche soziale Jugendprojektwochen mit jungen Menschen in Mittel- und Osteuropa durchgeführt werden. Mit dem Ziel, durch Engagement für eine menschenwürdige Gesellschaft gemeinsam Zukunft zu gestalten, bringen sich junge Menschen in diesen Wochen gemeinsam mit ihren örtlichen kirchlichen Einrichtungen und Freiwilligen ein. Die Projektwochen stehen unter einem konkreten sozialen oder ökologischen Thema und werden in Kooperation mit der Stiftung socioMovens und der Kommende Dortmund, dem Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, umgesetzt. Der internationale Partnerverein socioMovens e.V. kümmert sich um die Mitgliedschaft und unterstützt die Stiftung.
„Ansporn, an unseren Anliegen weiterzuarbeiten“
Die Vertreter des Vorstandes der Stiftung socioMovens freuen sich außerordentlich über diese Auszeichnung: „Für uns ist das ein unglaubliches Privileg“, sagt Raphael Röwekamp. Gleichzeitig ist der Preis Motivation für das zukünftige Engagement mit den Partnern in den Projektländern. Gregor Christiansmeyer betont: „Der Preis ist ein wertvoller Ansporn, an unseren Anliegen weiterzuarbeiten.“ Gerade in der heutigen Zeit ist die Arbeit der Initiative von Belang. „SocioMovens trägt dazu bei, dass – in einem Europa, in dem es wieder Krieg gibt – Frieden vor Ort entstehen kann“, so Claudia Schwarz. Auch Detlef Herbers, Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund bringt seine Freude zum Ausdruck: „Es ist wichtig, dass unsere sozialethische Bildungsarbeit auf diese Weise anerkannt und gestärkt wird.“
In den Projektwochen erleben die jungen Menschen intensiv den Wert von Gemeinschaft. Motiviert durch erlebnispädagogisches Lernen und informelles Lernen erforschen sie ihre jeweiligen Projektthemen und entdecken, dass sie dazu beitragen können, unsere Welt gerechter, friedlicher und solidarischer zu gestalten. Mit diesem Ziel bleiben sie in lokalen Engagement-Gemeinschaften vernetzt und tauschen ihre Erfahrungen im europäischen Netzwerk von socioMovens aus.
Hauptpreisträger des Westfälischen Friedenspreises ist die NATO. Stellvertretend für die Organisation wird Mark Rutte ausgezeichnet. Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis wird im Jahr 2026 im Historischen Rathaus zu Münster verliehen.
Zum Internationalen Preis des Westfälischen Friedens
Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens wurde aus Anlass der 350-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens im Jahr 1998 erstmals und seitdem alle zwei Jahre im Rathaus von Münster verliehen. Der tschechische Präsident Vaclav Havel war 1998 der erste Preisträger. Weitere Preisträger sind Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valery Giscard d’Estaing, Kofi Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt, die Internationale Space Station, König Abdullah II., die baltischen Staaten, Alexis Tsipras und Zoran Zaev sowie Emmanuel Macron und Margot Friedländer.
Seit Gründung ist der Westfälische Friedenspreis zweigeteilt, in einen Haupt- und einen Jugendpreis. Jugend-Preisträger waren u.a. die Sternsinger, die jungen Malteser, Children for a better world, die Pfadfinder und Plant-for-the-Planet.
Die gesamte Liste der Preisträger mit Hintergrundinformationen finden Sie unter www.wirtschaftliche-gesellschaft.de
Zur Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V.
Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 120 Unternehmern, Institutionen und Persönlichkeiten aus dem westfälischen Ruhrgebiet, dem Münsterland, Ostwestfalen, Südwestfalen und Lippe, der den Dialog mit politischen und gesellschaftlichen Akteuren vorantreibt und mit dem Internationalen Friedenspreis ein starkes Westfalen im Europa der Regionen fördert.
Hintergrund zum Westfälischen Frieden von 1648
Der Westfälische Frieden von 1648 beendete die seit der Reformation andauernden konfessionellen Auseinandersetzungen in Europa, die zu mehr als 30 Jahre währenden Kriegshandlungen in der Mitte unseres Kontinents geführt hatten. Durch das Friedenswerk von Münster und Osnabrück wurde mit der Anerkennung unterschiedlicher Konfessionen die Voraussetzung für religiöse Toleranz geschaffen.
Das föderative Verfassungsprinzip erhielt mit einer Stärkung der Fürstentümer, Territorien und Reichsstädte gegenüber der kaiserlichen Zentralgewalt das stärkere Gewicht. Die Idee einer Ordnung gleichberechtigter Staaten, deren Koexistenz sich auf das Völkerrecht gründete, trat an die Stelle der zentralistisch geführten Einheit der Christenheit mit Kaiser und Papst an der Spitze.
Mit der Verleihung des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens knüpft die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. an den Friedensschluss von Münster und Osnabrück an. Gleichzeitig will sie einen Beitrag zu der noch nicht abgeschlossenen Diskussion und Umsetzung der inneren Struktur der Europäischen Union leiste.
Weiterführende Informationen zu socioMovens
Als Initiative des Sozialinstituts Kommende Dortmund ist „socioMovens. Giving Europe a Soul“ eng in die Arbeit des Instituts eingebunden. Der langjährige Direktor der Kommende Dortmund, Prälat Dr. Peter Klasvogt ist ein wesentlicher Initiator und begleitet socioMovens weiterhin in seiner Rolle als Erzbischöflicher Beauftragter für ganzheitliche menschliche Entwicklung in Mittel- und Osteuropa.
Weitere Hintergründe finden sich auf der Homepage der Initiative: www.sociomovens.de
Fact Sheet mit Zahlen, Daten, Fakten zu socioMovens: SocioMovensFactSheet.pdf
[Aktualisiert um 13:20 Uhr am 06.11.2025]